31.05.2012, 10:55
Drei gesättigte Fettsäuren erhöhen das LDL-Cholesterin und deshalb seien alle gesättigten Fettsäuren ein Herz-Kreislaufrisiko und folglich müssten sie so weit wie möglich gemieden werden. Dies würde einen relevanten präventiven Effekt erzielen.
Soweit unsere "Fachgesellschaften" und gewisse "Fachgruppierungen", die mit Unterstützung der Margarine-Industrie einen solchen Konsens finden.
Für deren Position gab es zwar weder aus der Epidemiologie noch aus klinischen Interventionsstudien eine auch nur annähernd hinreichende Evidenz, aber deren Sichtweise bestimmt die Ernährungslehre seit 50 Jahren.
Soeben ist die umfassendste Metaanalyse zur gesundheitlichen Bedeutung einer Reduktion von gesättigten Fettsäuren – entweder durch Fettreduktion oder durch Fettmodifikation – (Austausch gegen einfach- und n-6 mehrfach ungesättigte Fettsäuren) von der Cochrane-Gruppe veröffentlicht worden.
Die Studien zum Effekt von Omega-3-Fettsäuren waren ausgeschlossen worden.
Ab Seite 163 sind all die Einzelergebnisse ausführlich und differenziert dargestellt.
Die wesentlichen Ergebnisse sind:
Weder die Meidung gesättigter Fettsäuren durch Fettreduktion noch durch Fettmodifikation wirken präventiv in Bezug auf
- Herzinfarkt
- Hirninfarkt
- Herz-Kreislauf-Sterblichkeit
- Krebs-Sterblichkeit
- Gesamtsterblichkeit
Allein zum Endpunkt "kombinierte kardiovaskuläre Ereignisse" fand sich ein leicht gesenktes Risiko.*
Das allerdings umfasst vieles und ist bei weitem der "weichste" Endpunkt (siehe unten) und bei Ernährungsstudien, die nie "blind" ablaufen, mit größter Zurückhaltung zu genießen.
Fazit: Noch nie wurde so deutlich belegt – es gibt keine Evidenz für die etablierten Fett-Empfehlungen!
Zu dumm, dass es die CMA nicht mehr gibt! Sonst hätte man ihr diese Berichterstattung in die Schuhe schieben können.
Viele Grüße,
Nicolai Worm
* Combined cardiovascular events included any of the following data available from a trial:
cardiovascular deaths, cardiovascular morbidity (non-fatal myocardial infarction, angina, stroke, heart failure, peripheral vascular events, atrial fibrillation) and unplanned cardiovascular interventions (coronary artery bypass surgery or angioplasty).
1. Mente A, de Koning L, Shannon HS, Anand SS. A systematic review of the evidence supporting a causal link between dietary factors and coronary heart disease. Arch Intern Med 2009;169:659-69.
2. Skeaff CM, Miller J. Dietary fat and coronary heart disease: summary of evidence from prospective cohort and randomised controlled trials. Ann Nutr Metab 2009;55:173-201.
3. Siri-Tarino PW, Sun Q, Hu FB, Krauss RM. Meta-analysis of prospective cohort studies evaluating the association of saturated fat with cardiovascular disease. Am J Clin Nutr 2010;91:535-46.
4. Ramsden CE, Hibbeln JR, Majchrzak SF, Davis JM. n-6 fatty acid-specific and mixed polyunsaturate dietary interventions have different effects on CHD risk: a meta-analysis of randomised controlled trials. Br J Nutr 2010;104:1586-600.
Soweit unsere "Fachgesellschaften" und gewisse "Fachgruppierungen", die mit Unterstützung der Margarine-Industrie einen solchen Konsens finden.
Für deren Position gab es zwar weder aus der Epidemiologie noch aus klinischen Interventionsstudien eine auch nur annähernd hinreichende Evidenz, aber deren Sichtweise bestimmt die Ernährungslehre seit 50 Jahren.
Soeben ist die umfassendste Metaanalyse zur gesundheitlichen Bedeutung einer Reduktion von gesättigten Fettsäuren – entweder durch Fettreduktion oder durch Fettmodifikation – (Austausch gegen einfach- und n-6 mehrfach ungesättigte Fettsäuren) von der Cochrane-Gruppe veröffentlicht worden.
Die Studien zum Effekt von Omega-3-Fettsäuren waren ausgeschlossen worden.
Ab Seite 163 sind all die Einzelergebnisse ausführlich und differenziert dargestellt.
Die wesentlichen Ergebnisse sind:
Weder die Meidung gesättigter Fettsäuren durch Fettreduktion noch durch Fettmodifikation wirken präventiv in Bezug auf
- Herzinfarkt
- Hirninfarkt
- Herz-Kreislauf-Sterblichkeit
- Krebs-Sterblichkeit
- Gesamtsterblichkeit
Allein zum Endpunkt "kombinierte kardiovaskuläre Ereignisse" fand sich ein leicht gesenktes Risiko.*
Das allerdings umfasst vieles und ist bei weitem der "weichste" Endpunkt (siehe unten) und bei Ernährungsstudien, die nie "blind" ablaufen, mit größter Zurückhaltung zu genießen.
Fazit: Noch nie wurde so deutlich belegt – es gibt keine Evidenz für die etablierten Fett-Empfehlungen!
Zu dumm, dass es die CMA nicht mehr gibt! Sonst hätte man ihr diese Berichterstattung in die Schuhe schieben können.
Viele Grüße,
Nicolai Worm
* Combined cardiovascular events included any of the following data available from a trial:
cardiovascular deaths, cardiovascular morbidity (non-fatal myocardial infarction, angina, stroke, heart failure, peripheral vascular events, atrial fibrillation) and unplanned cardiovascular interventions (coronary artery bypass surgery or angioplasty).
1. Mente A, de Koning L, Shannon HS, Anand SS. A systematic review of the evidence supporting a causal link between dietary factors and coronary heart disease. Arch Intern Med 2009;169:659-69.
2. Skeaff CM, Miller J. Dietary fat and coronary heart disease: summary of evidence from prospective cohort and randomised controlled trials. Ann Nutr Metab 2009;55:173-201.
3. Siri-Tarino PW, Sun Q, Hu FB, Krauss RM. Meta-analysis of prospective cohort studies evaluating the association of saturated fat with cardiovascular disease. Am J Clin Nutr 2010;91:535-46.
4. Ramsden CE, Hibbeln JR, Majchrzak SF, Davis JM. n-6 fatty acid-specific and mixed polyunsaturate dietary interventions have different effects on CHD risk: a meta-analysis of randomised controlled trials. Br J Nutr 2010;104:1586-600.