13.01.2014, 19:09
Hallo,
im Folgenden möchte ich euch meine persönlichen Erfahrungen mit Sodbrennen und Ernährung schildern. Ich habe dabei die Hoffnung, dass es anderen hier ähnlich wir mir geht, damit ich die Ursache für mein Sodbrennen besser begreifen kann. Vielleicht kann man auch den einen oder anderen Tipp austauschen, um ein logisches Leben ohne Brennen zu führen.
Kurz zu meiner Geschichte: Ich bin nun Mitte 30 und leide seit ich 20 bin unter täglichem Sodbrennen. Erst nahm ich etliche Antizida wie z.B. Talcid, um das Brennen zu bekämpfen. Die Vermeidung von Säurebildern wie Kaffee, Säfte etc. brachte kaum Verbesserung! Nachdem ich mich von Talcid und Maloxan fast ernährt habe und dennoch Sodbrennen hatte, verschrieb mir mein Gastroenterologe PPI (Pantoprazol). Zudem machte er eine Magenspiegelung. Die Speiseröhre war damals gerötet, sodass das Sodbrennen keine Einbildung war (es gibt ihm nach nämlich auch Menschen, die sehr sensibel auf Säure reagieren und Sodbrennen spüren, obwohl keine ernsthafte Menge an Magensäure aufsteigt). Was mich am Befund aber wunderte: Der „Verschluss“ arbeitete bei der Untersuchung einwandfrei. Ein starker Reflux wurde also ausgeschlossen. Mein Arzt meinte damals, dass dies jedoch nicht bedeutet, dass ich nicht unter einem Reflux leide. Zudem gäbe es noch weitere körperliche Gründe, die einen übersäuerten Magen verursachen können. Die Therapie wäre aber heute immer die gleiche: Einnahme von PPIs (z.B. Pantoprazol oder Omeprazol). Weitere Untersuchungen mit 24h-Säuremessung, die sehr unangenehm sind, will er mir deshalb ersparen. PPIs seien sehr gut verträglich. Im Internet liest man von Nebenwirkungen, aber das sei Panik.
Nachdem ich ca 6 Jahre lang täglich PPIs eingenommen habe, meinte mein Hausarzt bei einer anderen Gelegenheit, dass ich doch mal versuchen soll, ohne PPI zu leben. Die paar Jahre mit Pantoprazol seien nicht schlimm, aber er sieht keinen Grund, diese ein Leben lang zu schlucken. Bei meinem Befund glaubt er eher an psychische Gründe als an einen ausgeprägten Reflux.
Also ließ ich nach den vielen Jahren PPI von heute auf morgen weg. Das Ergebnis war tägliches Sodbrennen. Auch noch nach Monaten. Ich hatte nämlich die Hoffnung, dass es einen „Rebound-Effekt“ bei PPI gibt, der sich langsam ausschleicht. Nun hatte ich die Möglichkeit auszutesten, was Sodbrennen verursacht und was nicht. Ob entspannt im Urlaub oder in Stressphasen…die Psyche spielt bei mir keine Rolle. Dafür aber die Ernährung! Wie oben geschrieben hatte ich der früher keinen Einfluss bemerkt, da der Verzicht auf Kaffee und Säften keine Besserung brachte. Die allgemeinen Ernährungstipps bei Sodbrennen waren so gut wie wirkungslos. Dafür aber merkte ich, dass ganz andere Lebensmittel verursachten, von denen ich bis dahin nichts gelesen hatte. So hatte ich starkes Sodbrennen nach meinem Müsli morgens. Also ließ ich die Milch weg und nutzte Sojamilch (es könnte ja die Laktose sein). Das enorme Sodbrennen am Morgen blieb aber. Also aß ich versuchsweise nur Haferflocken mit Milch. Das Sodbrennen blieb. Glutenunverträglichkeit war mein nächster Gedanke und kaufte glutenfreie Haferflocken. Das Buch „Weizenwampe“, das damals gerade erschien, bestärkte mir meine Vermutung: es ist das Getreide! Doch weder glutenfrie Lebensmittel noch kompletter Verzicht auf Getreide änderten etwas an der Säure, die sich weiterhin bildete. Denn auch Zucker und Kartoffeln erzeugen bei mir Sodbrennen! Auch Reis, auch wenn ich mir einbilde, dass es bei geringen Mengen damit etwas besser geht.
Also versuchte ich low-carb zu essen. Eine Ketose wollte ich jedoch vermeiden. Denn zum einen stelle ich es mir sehr schwer vor, ein Leben lang eine so strikte low-carb Ernährung durchzuziehen. Zum anderen schreckten mich Berichte von Aceton-Geruch im Schweiß und dem Mund sehr ab! Somit stieß ich auf LOGI und war begeistert. Low carb und keine Ketose! Eine Diät, die auch lebenslang möglich sein sollte. Denn Kohlenhydrate sind ja erlaubt, nur eben aus Gemüse und Obst in moderaten Mengen. Und es kam wie erhofft: Das Sodbrennen wurde immer weniger. Kohlenhydrate aus Gemüse und wenig Obst ging wesentlich besser als aus Getreide und Co. Antizida nahm ich nach ein paar Wochen nur noch gelegentlich ein und das Verlangen nach PPI war so gut wie weg. Zwar ist viel Trinken (min. 2 Liter) und begrenzter Cola- und Kaffeekonsum immer noch wichtig, aber LOGI war der Hauptgrund für die Verbesserung. Allerdings fiel mir auf, dass meine Werte beim Krafttraining auch nach Wochen nach der Umstellung schlechter wurden! Ich war einfach nicht so leistungsfähig. Auch geistig! Der Start mit meinem neuen LOGI-Frühstück (Karotten, Paprika, ein Apfel, viele Nüsse, Käse und Soja-Milch) brachte weniger Energie am Morgen als früher mit Müsli oder Brot. Bohnen sind sicherlich eine Kohlenhydrate-Alternative, aber die entstehenden Gase sind alles andere als erträglich bei mir. Außerdem ist es in einer typischen Kantine und beim Imbiss nebenan nicht einfach, LOGIsch zu essen. Im LOGI-Guide las ich dann, dass die glykämische Last z.B. von Roggenvollkorn sehr gering ist. Auch wenige Vollkornnudeln al dente sahen von der GL her völlig ok aus. Also wurde ich wieder offener und versuchte diese Lebensmittel in geringeren Mengen vorsichtig einzubauen. Nur eben so, dass die GL gering ist. Das Ergebnis war leider wieder Sodbrennen. Es ist wie verhext: Ich bin mit LOGI einerseits gut aufgehoben, denn Kohlenhydrate aus Gemüse gehen gut, andererseits gilt die GL für mich nur bedingt (denn Roggenvollkornbrot ist nicht gelb oder rot im Guide und dennoch ein Tabu für mich).
Wenn man nach Kohlenhydraten und Sodbrennen recherchiert, findet man zwar ein paar Einträge in low-carb-Foren, die den Zusammenhang bestätigen (wie auch hier), aber einen Artikel in Fachzeitschriften oder Ratgebern findet man kaum. Dafür aber massenweise Tipps wie: Gegen Sodbrennen helfen Haferflocken oder ein Stück Brot. Also genau die Lebensmittel, die bei mir Sodbrennen auslösen! Darum frage ich mich, woher der Zusammenhang von Kohlenhydraten in der Form von Getreide, Stärke, Zucker oder Stärke und Sodbrennen bei mir kommt. Sind es die Ballaststoffe? Aber diese sind doch auch in Obst und Gemüse oder? Hat es vielleicht etwas mit der Bauchspeicheldrüse und Insulin zu tun, da der GI ja doch eine Rolle spielt?
Das war leider doch ein längerer Beitrag und ich hoffe, dass einige von euch die Geduld hatten, diesen ganz zu lesen. Ich würde gerne mit euch diskutieren, woran es liegen kann, dass Sodbrennen trotz keiner auffälligen Lebensmittelunverträglichkeit von Nahrungsmitteln verursacht wird, die kaum von Ärzten und Experten diskutiert werden? Und wie schafft ihr es, die Energie (z.B. für ein Krafttraining) ohne Getreide und Stärke mit LOGI zu bekommen? Aber in erster Linie geht es mir um den Zusammenhang von LOGI und Sodbrennen. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Gibt es hier User, die ähnliche Erkenntnisse gemacht haben?
Ich bin gespannt!
Kurz zu meiner Geschichte: Ich bin nun Mitte 30 und leide seit ich 20 bin unter täglichem Sodbrennen. Erst nahm ich etliche Antizida wie z.B. Talcid, um das Brennen zu bekämpfen. Die Vermeidung von Säurebildern wie Kaffee, Säfte etc. brachte kaum Verbesserung! Nachdem ich mich von Talcid und Maloxan fast ernährt habe und dennoch Sodbrennen hatte, verschrieb mir mein Gastroenterologe PPI (Pantoprazol). Zudem machte er eine Magenspiegelung. Die Speiseröhre war damals gerötet, sodass das Sodbrennen keine Einbildung war (es gibt ihm nach nämlich auch Menschen, die sehr sensibel auf Säure reagieren und Sodbrennen spüren, obwohl keine ernsthafte Menge an Magensäure aufsteigt). Was mich am Befund aber wunderte: Der „Verschluss“ arbeitete bei der Untersuchung einwandfrei. Ein starker Reflux wurde also ausgeschlossen. Mein Arzt meinte damals, dass dies jedoch nicht bedeutet, dass ich nicht unter einem Reflux leide. Zudem gäbe es noch weitere körperliche Gründe, die einen übersäuerten Magen verursachen können. Die Therapie wäre aber heute immer die gleiche: Einnahme von PPIs (z.B. Pantoprazol oder Omeprazol). Weitere Untersuchungen mit 24h-Säuremessung, die sehr unangenehm sind, will er mir deshalb ersparen. PPIs seien sehr gut verträglich. Im Internet liest man von Nebenwirkungen, aber das sei Panik.
Nachdem ich ca 6 Jahre lang täglich PPIs eingenommen habe, meinte mein Hausarzt bei einer anderen Gelegenheit, dass ich doch mal versuchen soll, ohne PPI zu leben. Die paar Jahre mit Pantoprazol seien nicht schlimm, aber er sieht keinen Grund, diese ein Leben lang zu schlucken. Bei meinem Befund glaubt er eher an psychische Gründe als an einen ausgeprägten Reflux.
Also ließ ich nach den vielen Jahren PPI von heute auf morgen weg. Das Ergebnis war tägliches Sodbrennen. Auch noch nach Monaten. Ich hatte nämlich die Hoffnung, dass es einen „Rebound-Effekt“ bei PPI gibt, der sich langsam ausschleicht. Nun hatte ich die Möglichkeit auszutesten, was Sodbrennen verursacht und was nicht. Ob entspannt im Urlaub oder in Stressphasen…die Psyche spielt bei mir keine Rolle. Dafür aber die Ernährung! Wie oben geschrieben hatte ich der früher keinen Einfluss bemerkt, da der Verzicht auf Kaffee und Säften keine Besserung brachte. Die allgemeinen Ernährungstipps bei Sodbrennen waren so gut wie wirkungslos. Dafür aber merkte ich, dass ganz andere Lebensmittel verursachten, von denen ich bis dahin nichts gelesen hatte. So hatte ich starkes Sodbrennen nach meinem Müsli morgens. Also ließ ich die Milch weg und nutzte Sojamilch (es könnte ja die Laktose sein). Das enorme Sodbrennen am Morgen blieb aber. Also aß ich versuchsweise nur Haferflocken mit Milch. Das Sodbrennen blieb. Glutenunverträglichkeit war mein nächster Gedanke und kaufte glutenfreie Haferflocken. Das Buch „Weizenwampe“, das damals gerade erschien, bestärkte mir meine Vermutung: es ist das Getreide! Doch weder glutenfrie Lebensmittel noch kompletter Verzicht auf Getreide änderten etwas an der Säure, die sich weiterhin bildete. Denn auch Zucker und Kartoffeln erzeugen bei mir Sodbrennen! Auch Reis, auch wenn ich mir einbilde, dass es bei geringen Mengen damit etwas besser geht.
Also versuchte ich low-carb zu essen. Eine Ketose wollte ich jedoch vermeiden. Denn zum einen stelle ich es mir sehr schwer vor, ein Leben lang eine so strikte low-carb Ernährung durchzuziehen. Zum anderen schreckten mich Berichte von Aceton-Geruch im Schweiß und dem Mund sehr ab! Somit stieß ich auf LOGI und war begeistert. Low carb und keine Ketose! Eine Diät, die auch lebenslang möglich sein sollte. Denn Kohlenhydrate sind ja erlaubt, nur eben aus Gemüse und Obst in moderaten Mengen. Und es kam wie erhofft: Das Sodbrennen wurde immer weniger. Kohlenhydrate aus Gemüse und wenig Obst ging wesentlich besser als aus Getreide und Co. Antizida nahm ich nach ein paar Wochen nur noch gelegentlich ein und das Verlangen nach PPI war so gut wie weg. Zwar ist viel Trinken (min. 2 Liter) und begrenzter Cola- und Kaffeekonsum immer noch wichtig, aber LOGI war der Hauptgrund für die Verbesserung. Allerdings fiel mir auf, dass meine Werte beim Krafttraining auch nach Wochen nach der Umstellung schlechter wurden! Ich war einfach nicht so leistungsfähig. Auch geistig! Der Start mit meinem neuen LOGI-Frühstück (Karotten, Paprika, ein Apfel, viele Nüsse, Käse und Soja-Milch) brachte weniger Energie am Morgen als früher mit Müsli oder Brot. Bohnen sind sicherlich eine Kohlenhydrate-Alternative, aber die entstehenden Gase sind alles andere als erträglich bei mir. Außerdem ist es in einer typischen Kantine und beim Imbiss nebenan nicht einfach, LOGIsch zu essen. Im LOGI-Guide las ich dann, dass die glykämische Last z.B. von Roggenvollkorn sehr gering ist. Auch wenige Vollkornnudeln al dente sahen von der GL her völlig ok aus. Also wurde ich wieder offener und versuchte diese Lebensmittel in geringeren Mengen vorsichtig einzubauen. Nur eben so, dass die GL gering ist. Das Ergebnis war leider wieder Sodbrennen. Es ist wie verhext: Ich bin mit LOGI einerseits gut aufgehoben, denn Kohlenhydrate aus Gemüse gehen gut, andererseits gilt die GL für mich nur bedingt (denn Roggenvollkornbrot ist nicht gelb oder rot im Guide und dennoch ein Tabu für mich).
Wenn man nach Kohlenhydraten und Sodbrennen recherchiert, findet man zwar ein paar Einträge in low-carb-Foren, die den Zusammenhang bestätigen (wie auch hier), aber einen Artikel in Fachzeitschriften oder Ratgebern findet man kaum. Dafür aber massenweise Tipps wie: Gegen Sodbrennen helfen Haferflocken oder ein Stück Brot. Also genau die Lebensmittel, die bei mir Sodbrennen auslösen! Darum frage ich mich, woher der Zusammenhang von Kohlenhydraten in der Form von Getreide, Stärke, Zucker oder Stärke und Sodbrennen bei mir kommt. Sind es die Ballaststoffe? Aber diese sind doch auch in Obst und Gemüse oder? Hat es vielleicht etwas mit der Bauchspeicheldrüse und Insulin zu tun, da der GI ja doch eine Rolle spielt?
Das war leider doch ein längerer Beitrag und ich hoffe, dass einige von euch die Geduld hatten, diesen ganz zu lesen. Ich würde gerne mit euch diskutieren, woran es liegen kann, dass Sodbrennen trotz keiner auffälligen Lebensmittelunverträglichkeit von Nahrungsmitteln verursacht wird, die kaum von Ärzten und Experten diskutiert werden? Und wie schafft ihr es, die Energie (z.B. für ein Krafttraining) ohne Getreide und Stärke mit LOGI zu bekommen? Aber in erster Linie geht es mir um den Zusammenhang von LOGI und Sodbrennen. Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Gibt es hier User, die ähnliche Erkenntnisse gemacht haben?
Ich bin gespannt!