01.09.2009, 15:27
Heute erschien eine sehr aufwendig durchgeführte und ausgewertete Diät-Studie an frisch diagnostizierten Typ-2-Diabetikern in den Annals of Internal Medicine.
http://www.annals.org/cgi/content/abstract/151/5/306
Eine italienische Arbeitsgruppe verglich über 4 Jahre eine kohlenhydratreduzierte, fettangereicherte (Olivenöl bzw. MUFA) „Mittelmeerdiät“ (MD) mit der bekannten streng fettarmen und kohlenhydratbetonten Diät der American Heart Association (AHA), die der DGE-Empfehlung gleicht. Beide Diäten betonten die Verwendung von „gesunden“, „komplexen“ Kohlenhydraten (stärkereiche KH-Trägern und Vollkornprodukte) und beschränkten Süßigkeiten.
Beide Diäten beschränkten die kcal-Zufuhr in gleicher Weise auf 1500 kcal für Frauen und 1800 kcal für Männer. Die Diäten unterschieden sich aber darin, dass die MD die Vorgabe von „mindestens 30 % Fett“ und „höchstens“ 50 % Kohlenhydrate hatte, wohingegen die AHA-Diät „höchstens“ 30 % Fett und „mindestens“ 50 % Kohlenhydrate vorgab. Tatsächlich kam die MD-Gruppe im Schnitt während der 4 Jahre auf etwa 44 % KH, 38 % Fett und 18 % EW. Die AHA Gruppe ernährte sich im Schnitt mit etwa 52 % KH, 30 % Fett und 18 % EW.
Ergebnisse: Die sehr moderat kohlenhydratbeschränkte MD schnitt – bei identischer Kalorienreduktion – in praktisch allen Kriterien besser ab als die „gesunde“ fettarme, kohlenhydratbetonte Vollwertkost. Es kam unter der Kohlenhydratbeschränkung in der MD zu einer stärkeren Abnahme des Körpergewichts und des Bauchumfangs. Die Blutzuckerkontrolle und die kardiometabolischen Risikoparameter wurden günstiger beeinflusst. Und am Ende der vier Jahre mussten nur etwa halb so viele Teilnehmer eine zusätzliche Diabetes-Medikation/Therapie beanspruchen! Was allein dadurch an Geld gespart werden könnte... Aber die Versicherungen lehnen solche Diät-Konzepte ab!
Interessant auch die „unerwünschten“ Nebenwirkungen. Bislang wurde von gewisser Seite immer so getan, als würden die nur bei Low-Carb auftreten. Hier zeigt sich, dass Menschen unter der „gesunden“ AHA/DGE-Kost diese sehr wohl entwickeln können.
Diese Studie erinnert mich an die kürzlich erschienene Arbeit LOGI vs DGE aus dem Herzzentrum Bad Oeynhausen. Inzwischen ist die Arbeit im Druckformat verfügbar. Leider wurde der Fehler im Abstract nicht ausgemerzt. Bei durch persönliche Mitteilung der Erstautorin bestätigt, ist der Satz „In the low-carbohydrate group, triglyceride and HDLcholesterol levels were lower at month 6 and waist circumference and systolic blood pressure were lower at month 12 compared with the low-fat group (P = 0.005–0.037)“ nicht korrekt. Wie man dem Ergebnisteil und der Tabelle entnehmen kann, sank in der LOGI-Gruppe im Gegensatz zur DGE-Gruppe das HDL in den ersten 6 Monaten nicht signifikant ab.
http://www.cardiab.com/content/pdf/1475-2840-8-36.pdf
Die Daten mehren sich und mehren sich und mehren sich. Die Fachgesellschaften halten still und fast alle Medien pennen oder berichten über abstruse Caseinstudien an genveränderten Mäusen.
LOGIsche Grüße,
Nicolai Worm


http://www.annals.org/cgi/content/abstract/151/5/306
Eine italienische Arbeitsgruppe verglich über 4 Jahre eine kohlenhydratreduzierte, fettangereicherte (Olivenöl bzw. MUFA) „Mittelmeerdiät“ (MD) mit der bekannten streng fettarmen und kohlenhydratbetonten Diät der American Heart Association (AHA), die der DGE-Empfehlung gleicht. Beide Diäten betonten die Verwendung von „gesunden“, „komplexen“ Kohlenhydraten (stärkereiche KH-Trägern und Vollkornprodukte) und beschränkten Süßigkeiten.
Beide Diäten beschränkten die kcal-Zufuhr in gleicher Weise auf 1500 kcal für Frauen und 1800 kcal für Männer. Die Diäten unterschieden sich aber darin, dass die MD die Vorgabe von „mindestens 30 % Fett“ und „höchstens“ 50 % Kohlenhydrate hatte, wohingegen die AHA-Diät „höchstens“ 30 % Fett und „mindestens“ 50 % Kohlenhydrate vorgab. Tatsächlich kam die MD-Gruppe im Schnitt während der 4 Jahre auf etwa 44 % KH, 38 % Fett und 18 % EW. Die AHA Gruppe ernährte sich im Schnitt mit etwa 52 % KH, 30 % Fett und 18 % EW.
Ergebnisse: Die sehr moderat kohlenhydratbeschränkte MD schnitt – bei identischer Kalorienreduktion – in praktisch allen Kriterien besser ab als die „gesunde“ fettarme, kohlenhydratbetonte Vollwertkost. Es kam unter der Kohlenhydratbeschränkung in der MD zu einer stärkeren Abnahme des Körpergewichts und des Bauchumfangs. Die Blutzuckerkontrolle und die kardiometabolischen Risikoparameter wurden günstiger beeinflusst. Und am Ende der vier Jahre mussten nur etwa halb so viele Teilnehmer eine zusätzliche Diabetes-Medikation/Therapie beanspruchen! Was allein dadurch an Geld gespart werden könnte... Aber die Versicherungen lehnen solche Diät-Konzepte ab!
Interessant auch die „unerwünschten“ Nebenwirkungen. Bislang wurde von gewisser Seite immer so getan, als würden die nur bei Low-Carb auftreten. Hier zeigt sich, dass Menschen unter der „gesunden“ AHA/DGE-Kost diese sehr wohl entwickeln können.
Diese Studie erinnert mich an die kürzlich erschienene Arbeit LOGI vs DGE aus dem Herzzentrum Bad Oeynhausen. Inzwischen ist die Arbeit im Druckformat verfügbar. Leider wurde der Fehler im Abstract nicht ausgemerzt. Bei durch persönliche Mitteilung der Erstautorin bestätigt, ist der Satz „In the low-carbohydrate group, triglyceride and HDLcholesterol levels were lower at month 6 and waist circumference and systolic blood pressure were lower at month 12 compared with the low-fat group (P = 0.005–0.037)“ nicht korrekt. Wie man dem Ergebnisteil und der Tabelle entnehmen kann, sank in der LOGI-Gruppe im Gegensatz zur DGE-Gruppe das HDL in den ersten 6 Monaten nicht signifikant ab.
http://www.cardiab.com/content/pdf/1475-2840-8-36.pdf
Die Daten mehren sich und mehren sich und mehren sich. Die Fachgesellschaften halten still und fast alle Medien pennen oder berichten über abstruse Caseinstudien an genveränderten Mäusen.
LOGIsche Grüße,
Nicolai Worm